Der Name „Ostern“ kommt vermutlich von „Ostara“, einer germanischen Frühlingsgöttin und ist das Fest der Auferstehung Christi, das höchste christliche Fest und Mittelpunkt des Kirchenjahres ...

 

Ostern-Leben bricht auf

Der Name „Ostern“ kommt vermutlich von „Ostara“, einer germanischen Frühlingsgöttin und ist das Fest der Auferstehung Christi, das höchste christliche Fest und Mittelpunkt des Kirchenjahres. Das Osterfest wird eingeleitet durch die vorangehende Oster(Kar)woche.
Durch das Konzil von Nizäa 325 n. Chr. (Stadt in der heutigen Türkei) wurde festgelegt, dass Ostern auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, frühestens auf den 22.März, spätestens auf den 25.April fallen sollte, wobei als Frühlingsanfang stets der 21.März gilt. In der katholischen Kirche wurde die Liturgie der Tage von Palmsonntag bis Ostern (Heilige Woche) 1955 neu geordnet und dabei die altchristliche Feier der Osternacht wiedereingeführt (vorher, das weiß ich noch in meinem Aufwachsen, war die Osternachtfeier am Karsamstag um 5 Uhr nachmittags).
Mit dem Osterfest gab es schon in früherer Zeit viele Gebräuche: Osterfeuer, Feuerweihe (Schutz gegen Ungemach als Sinnbild der neuerwachten Natur gedacht), Kinder werden beschenkt und suchen die versteckten Ostereier, die vorher gefärbt wurden, dann das Eierpecken. Weiters gibt es da kulinarische Spezialitäten wie Osterschinken und Osterstriezel, dann Speisenweihe bei den Gottesdiensten u. a. Eingebürgert hat sich auch in den ganz frühen Morgenstunden der sogenannte „Emmaus-Gang“ (in Erinnerung an die beiden Emmausjünger).

Wege zum Leben

„Jesus du zeigst mir Wege zum Leben, du erfüllst mich mit Freude vor deinem Angesicht“, erklärt der hl. Paulus in seiner ersten Predigt den Hörern das Geheimnis der Auferstehung Jesu (Apg 2,28).
Gott hat in seinem Sohn den Weg des Lebens gezeigt und ihn auferweckt vom Tod. In dieser Zeit geschieht ja auch rund um uns die Auferstehung der Natur. Neues Leben bricht auf: in Blumen, Gräsern, Stauden, Bäumchen und Bäumen. Zartes Grün beginnt zu sprießen. Ja, selbst in uns spüren wir neue Lebenssäfte, die uns neu beleben und uns mit neuem Tatendrang erfüllen. Das, was bis jetzt geschlummert hat und verborgen war, drängt mehr oder minder ungestüm aus uns heraus zu neuem Leben.
Mit seinem millionenfach erwachenden Leben ist der Frühling auch ein Sinnbild der Befreiung. Vom Zwang der Frostperioden erlöst, strecken sich die Blätter dem Licht entgegen, schweben Insekten durch die Lüfte, bauen Vögel ihre versteckten Nester und schmettern frohe Lieder.

Ostern ist auch ein Fest zum Licht

In der Osternacht wird das Licht für die Oster- und Taufkerze in die dunkle Kirche getragen, begleitet vom Ruf: „Christus das Licht!“
In der Vorbereitung auf Ostern mahnt der Apostel Paulus die Christen zu einem neuen Leben: „Wach auf, du Schläfer, und steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein“ (Brief an die Epheser 5,8-14)

 

Gott sagt „ja“ zum Leben

Wir glauben an Gott als den Herrn, der Heil bringt. Wir können uns das Heil aber schwer vorstellen, wenn nicht die Überwindung des Todes damit verbunden ist. So schildern die Geschichten von Totenerweckungen diese lebensschaffende Macht Gottes: „So spricht Gott, der Herr: Ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk aus euren Gräbern herauf“. Noch deutlicher sieht Paulus im Lichte der Auferstehung Jesu Christi, dass Gott alle Menschen zum Leben berufen hat. So kann er den Christen verkünden: „Gott wird euren sterblichen Leib lebendig machen, durch seine Geist, der in euch wohnt“. Jesus ist in seiner Auferstehung nicht in das irdische Leben zurückgekehrt, sondern in die neue Welt auferstanden. Sein Leib ist nun verklärt und hat an der Herrlichkeit Gottes teil. So können wir Jesus nun sehen, wenn sie die Bereitschaft zum Glauben haben. Zu Menschen, die Jesus liebten, gehörten vor allem die Mutter Gottes Maria, Maria von Magdalena, dann Petrus und Johannes. Sie möchten nun wissen, was mit dem Leib Jesu geschehen ist, da sie das Grab leer vorgefunden haben. Sie wachsen nun hinein in den Glauben an die Auferstehung Jesu, der durch die Begegnung mit dem Auferstandenen bestätigt wird.
Manchmal stehen wir vor der Botschaft des Glaubens so hilflos wie Jünger vor dem leeren Grab, doch es ist ein erster Schritt zum Glauben, wenn wir den Herrn suchen.
In der Karwoche gehen wir den Leidensweg Christi. Wir können erkennen, dass große Dinge oft nur durch Leiden erreicht werden. Der Prophet Jesaja weist uns auf den geheimnisvollen Knecht Gottes hin, der verfolgt wird, der aber weiß: „Gott der Herr, wird mir helfen“. Die Leidensgeschichte hat über die Jahrhunderte herauf vielen Menschen geholfen, ihr Leid zu ertragen.
Bei der Palmweihe werden wir daran erinnert, wie Jesus in Jerusalem eingezogen ist: Er reitet nicht hoch zu Ross, sondern auf einem Esel; das ist für die Menschen seiner Zeit ein Zeichen dafür, dass er in Milde und Gewaltlosigkeit das Heil wirkt. Die geweihten Zweige, die wir vom Gottesdienst mit nach Hause nehmen, erinnern uns an Christus, den Friedenskönig und an die Kraft des Segens, den er uns erwirkt hat. Das blühende Palmkätzchen sind die ersten Boten des Frühlings und es wohnt eine große Kraft in ihnen, mit der sie selbst Minusgraden trotzt. Die Blüten schmücken kahle Äste wie silbrig schimmernde Perlen und sind dabei das Flauschigste, was die Pflanzenwelt zu bieten mag. Die alten Druiden (keltische Priester) verwendeten die Katzerl gern für Schutzbeschwörungen und glaubten, dass sich Weidenzweige am besten für Zauberstäbe eignen. In vielen Regionen ist es bis heute Brauch, ein einzelnes „Kätzchen“ bei sich zu tragen- etwa im Geldbörserl – um sich vor Unheil zu schützen.


Möge die kommende Osterzeit für jeden von uns zum Segen und zum Heile gereichen!

Von Alois Mühlbachler

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